Dienstag, 14. Oktober 2014

Porec Triathlon



Einen richtig guten Saisonabschluss habe ich nun doch noch beim Porec Triathlon über die Mitteldistanz von 1,9 km Schwimmen, 93 Kilometer Radeln und 22 Kilometer Laufen hingelegt. In einer Zeit von 4:42:43 belegte ich hinter den Weltklasse Athletinnen Erica Csomor und Nika Kozar den super dritten Platz.
Die Tage nach dem DNF beim Ironman in Mallorca fühlte ich mich absolut krank, schwach und matt und eigentlich habe ich mit der Saison schon abgeschlossen gehabt. Ich erfuhr, dass einige Jungs vom Schwimm Aktiv noch bei der Mitteldistanz in Porec mitmachen und habe mich ebenfalls angemeldet, obwohl ich mir noch nicht sicher war, ob ich überhaupt starten werde können, da mir eine Virusinfektion sowie das Rennen in Mallorca doch ganz schön zugesetzt haben, sodass an ein regelmäßiges strukturiertes Training nicht zu denken war und somit meine Form eigentlich dahin war. Am Wochenende vor dem Wettkampf habe ich mich das erste Mal seit Mallorca wieder aufs Rad geschwungen, konnte aber nur sehr locker herumrollen, mehr gab mein Körper nicht her. Zu diesem Zeitpunkt habe ich eigentlich noch nicht an einen Start in Porec geglaubt, da mein Körper völlig leer und schwach war. Montag war der erste Tag an dem ich mich so halbwegs wieder fit fühlte und ich mir die Laufschuhe schnürte. Das Laufen ging ganz gut, sodass ich das erste Mal Hoffnung schöpfte und mich endgültig dazu entschlossen habe mit den Jungs zumindest mit nach Porec zu fahren, um dann Vorort zu entscheiden, ob ich starte. Am Freitag machten wir uns auf den Weg. Wir residierten in einem wunderschönen Hotel direkt beim Wettkampfgelände. Am Samstag stand lockeres einschwimmen, einradeln und einlaufen auf dem Programm und ich fühlte mich das erste Mal seit mehr als einem Monat wieder richtig gut – sodaß ich mich endgültig dazu entschieden habe zu starten. Das Rennen war sehr gut besetzt – starke Profiathletinen aus Ungarn, Slowenien, Tschechien und Kroatien waren angemeldet– trotzdem habe ich mich entschlossen das erste Mal in meiner Triathlonkarriere nicht als Amateurin sonders als Profi zu starten.
Am Sonntag ging es für mich dann schon um 7:05 los. Das Wetter und das Meer präsentierten sich von ihrer besten Seite. Es war spiegelglatt und ich freute mich schon richtig darauf endlich hineinzuspringen zu können. Geschwommen wurde mit Neopren über eine Runde von 1,9 Kilometer. Pünktlich um 7:05 wurden wir Profidamen ins Rennen geschickt. Ich fühlte mich super und von Anfang an konnte ich meinen Rhythmus finden. Erwartungsgemäß bin ich am hinteren Ende der Profidamen aus dem Wasser gestiegen – genauer gesagt waren nur zwei Mädels langsamer als ich. 
Mein Rückstand hielt sich aber sehr in Grenzen was mich sehr positiv stimmte. Ich wusste, dass ich mich auf der Radstrecke sehr weit nach vorne arbeiten werde können, da das Streckprofil mir auf den Leib geschneidert war. Von Anfang an hat der Druck am Pedal gepasst und ich konnte sehr schnell meine Reisegeschwindigkeit finden. Es waren 4 Runden auf einer sehr welligen Pendelstrecke zu absolvieren. Bei der ersten Wende habe ich gesehen, dass mein Rückstand nicht allzu groß war. 
Kilometer für Kilometer habe ich mich nach vorne gearbeitet und in der dritten Runde konnte ich auf die führenden Damen Erica Csomor und Nika Kozar aufschließen. Die letzten Radkilometer waren schon richtig hart, da meine Aufhohljagd ganz schön Substanz gekostet hat. Trotzdem stieg ich nur wenige Sekunden hinter Erica vom Radel und konnte sie durch einen sehr schnellen Wechsel überholen und durfte als Führende auf die Laufstrecke stürmen, was sich natürlich nach nur wenigen Laufmetern wieder änderte. Ich wusste, dass ich mit den beiden Mädels Erica und Nika beim Laufen nicht mithalten konnte und versuchte irgendwie meinen Rhythmus zu finden- was ganz schön hart war. Zu viel habe ich auf dem Rad investiert, sodaß ich am Anfang des Laufens richtig gestanden bin. Der Kurs führte über 4 Runden auf einer Pendelstrecke und so hatte ich einen guten Überblick über den Rennverlauf.
 Nach vorne hin vergrößerte sich der Abstand kontinuierlich und rapide und nach hinten hin hatte ich einen richtig guten Zeitpolster von über 10 Minuten – der allerdings auch schnell weg sein hätte können. Es dauerte mehr als fünf Kilometer bis meine Beinchen ein wenig lockerer wurden und ich meinen Rhythmus gefunden habe. Nach der zweiten Runde habe ich dann eigentlich schon gewusst, dass wenn ich keinen Kollaps bekomme den dritten Platz ins Ziel bringen werde. Trotzdem habe ich nicht nachgelassen und bin konstant mein Tempo gelaufen. Der Zieleinlauf war wieder ein Genuß und ich strahlte wie ein aufgeputzter Christbaum. Meine Endzeit mit nicht einmal 13 Minuten Rückstand auf Erica Csomor von 4 Stunden 42 Minuten war trotz bescheidener Laufleistung grandios, wenn man bedenkt dass die Radstrecke 93 Kilometer und die Laufstrecke 22,4 Kilometer lang war. 
Ich glaube wenn ich etwas lockerer Radgefahren wäre, hätte ich sicherlich schneller Laufen können – ob ich dann insgesamt schneller gewesen wäre - steht in den Sternen. Ich bin mit diesem Saisonabschluss auf jeden Fall zufrieden und freue mich schon auf das Triathlonjahr 2015.


Freitag, 3. Oktober 2014

DNF Ironman Mallorca


Leider musste ich beim Ironman Mallorca zur Kenntnis nehmen, dass man seinen Körper bei einer Langdistanz nicht überlisten kann und wenn man nicht top fit am Start steht, sich auch nicht viel erwarten kann. Eine Laufpause nach meinem Radsturz in Budapest zuzüglich einer hartnäckigen Ohrenentzündung, die sich einfach nicht vertreiben hat lassen, haben mich im Vorfeld schon ein wenig verunsichert. In den Tagen vor dem Rennen habe ich mich sehr matt und schwach gefühlt – habe mir dabei aber eigentlich nichts weiter gedacht, da ich das Ganze einfach nur auf die Anspannung und Nervosität geschoben habe. Dass die letzten Trainingseinheiten in den Tagen vor dem Rennen auch nicht mehr so richtig leicht von der Hand gingen und die Leistung eigentlich nicht gestimmt hat, beunruhigte mich auch noch nicht sehr. Erst als ich am Donnerstag vor dem Rennen in der Früh mit einem richtig grausamen Hexenschuss aufwachte und die Nebenhöhlen auch irgendwie angeschwollen waren, war ich dann richtig beunruhigt. An ein Schwimmen war nicht zu denken, geschweige denn an die Zeitfahrposition am Rad. Nach einem Arztbesuch bekam ich so richtige Hämmer als Schmerzmittel verschrieben, die einen Start ermöglichen sollten. Am Rennmorgen als ich aufwachte und die Schmerzen noch immer da waren und sich mein Körper irgendwie noch immer sehr schwach anfühlte, spürte ich innerlich schon, dass das wohl nicht mein Tag werden würde. Zugedröhnt mit Schmerzmittel stand ich mit Tränen in den Augen am Strand von Alcudia und wollte irgendwie einfach nur, dass der Tag schon vorbei wäre. Als um 7:35 der Startschuss fiel, stürzte ich mich gemeinsam mit 2500 Athleten in das 26 Grad warme Meer. Geschwommen wurde ohne Neo in zwei Schleifen inklusive Landgang. Nach 1:03 habe ich das Schwimmen erstaunlicherweise recht gut überstanden und schöpfte ein wenig Hoffnung. Bis zum Radkilometer 90 lief auch alles nach Plan, doch als die Wirkung des Schmerzmittels nachgelassen hat, lies meine Leistung auch drastisch nach. Der Körper fing an sich zu wehren und schalte auf das Sparprogramm. Da solche Schmerzmittel sehr auf den Magen schlagen und ich im Rennmodus immer einen sehr empfindlichen Magen habe, habe ich mich nicht getraut ein weiteres Schmerzmittel zu nehmen – da mir hier doch meine langfristige Gesundheit wichtiger ist, als ein kurzer Erfolg bei einem Rennen. Auf Sparflamme radelte ich die 180 Kilometer fertig und begab mich dann sogar noch auf die Laufstrecke. Gerhard hat mich nicht abbrechen lassen, so bin ich bis Kilometer 25 dahin gejogged, bis ich ihm klar gemacht habe, dass es einfach keinen Sinn mehr macht den Körper weiter zu quälen und ich keinerlei Motivation zum finishen habe. Richtig froh war ich als er mich abrechen hat lassen und wir gemeinsam zurück ins Hotel gegangen sind. Nach einer Dusche gingen wir meine Sachen auschecken und genehmigten uns dann ein gutes kühles Bier. Irgendwie war ich nach dieser Aufgabe noch nicht einmal sehr enttäuscht. Ich habe es einfach akzeptiert, dass es einfach nicht sein hat sollen und es auch nicht immer so laufen kann wie man sich das vorstellt. Bei so vielen Wettkämpfen ist mir schon alles aufgegangen und so viele Ziele und Träume habe ich bereits erreicht, sodass das DNF bei diesem Ironman mich eigentlich nur für meine nächsten Wettkämpfe motiviert, damit ich diese dann wieder mit viel Spaß und Freude finishen kann.