Sonntag, 11. Oktober 2015

9:40:43 - Ironman Barcelona I did it!

Nach dem mehr als verpatzten Rennen bei der WM in Zell am See, folgten noch einige gute Trainingstage. Leider bin ich 12 Tage vor dem Rennen kränklich geworden, was sich bis zur Abreise nach Barcelona nicht änderte. So machte ich mich mit sehr gemischten Gefühlen und nicht allzu großen Hoffnungen auf den Weg nach Spanien. Erst am Rennmorgen fühlte ich mich das erste Mal seit rund zwei Wochen wieder so richtig wohl und meine Muskeln fühlten sich stark an. Da ich sehr verunsichert war, war die Nervosität sehr groß. Zum Frühstück hatte ich wirklich Mühe etwas zu essen – ich hatte einen richtig nervösen Magen.  Nachdem ich alle meine 7 Zwetschgen zusammengepackt habe, machte ich mich dann auf den Weg in die Wechselzone, wo ich seit langem wieder einmal Zenzi geparkt habe. Ich magazinierte sie auf, streichelte sie noch einmal und ging mich anschließend noch kurz aufwärmen, bevor es für mich um 8:45 losging. Gestartet wurde mit einem Rollingstart – was perfekt funktionierte. Das Schwimmen brachte ich gefühlsmäßig ganz gut hinter mich. Erst als ich auf die Uhr blickte bekam ich einen Schock da diese 1:07 anzeigte.
In der Wechselzone sah ich aber, dass gerade bei uns Damen noch fast alle Räder da waren – was mich wieder beruhigte. Als ich aus der Wechselzone stürmte rief mir Gerhard zu, dass nur eine Dame in der Age Group vor mir war und dass ich fast keinen Rückstand hatte. Top motiviert hab ich mich aufs Rad geschwungen und machte mich auf den Weg. Gleich auf den ersten Kilometern, hatte ich die erste Schrecksekunde- da ich bei einer Bodenwelle meine vordere Trinkflasche verloren habe. Gott sei Dank hatte ich noch eine Zweite mit, sadass ich ohne Probleme bis zur ersten Labestation gekommen bin. Die Radstrecke führte entlang des Meeres und war richtig schnell. Der Druck am Pedal passte und ich konnte ein Mädel nach dem anderen aufsammeln. Seit langem machte das Radfahren wieder einmal so richtig Spaß und ich hatte einfach einen super Druck. Nach etwa 120 Kilometer merkte ich dann das erste Mal dass meine Reisegeschwindigkeit doch sehr hoch war – doch ich wollte einfach nicht nachgeben und trat in die Pedale, als ob es danach kein Laufen mehr geben würde. Ich wollte unbedingt unter 5 Stunden bleiben und eine neue persönliche Radbestzeit aufstellen – was mir auch mehr als gelungen ist. 
 Nach unglaublichen 4:46:55 stellte ich Zenzi zurück in die Wechselzone. 37,5 km/h Schnitt auf 180 Kilometer – so schnell war ich noch nie. Übermütig hüpfte ich in meine Laufpatschen und machte mich auf den Weg über die 42,2 Kilometer. Anfangs fühlten sich meine Beine noch super an und ich konnte sehr komfortabel eine 4:45 /km Pace laufen. Leider habe ich vor lauter Motivation ein wenig zu wenig Kohlehydrate zu mir genommen, sodass schon nach 15 Kilometer die Pace rapide abgefallen ist und  ich immer mehr mit dem Gegenwind zu kämpfen hatte.
Ich wusste, dass ich 20 Minuten in meiner Agegroup Vorsprung hatte – und so beunruhigte mich der Paceabfall nicht wirklich und ich lief ganz ruhig weiter. Kilometer um Kilometer spulte ich herunter und konnte nach 9:40:43 mit einer neuen persönlichen Bestzeit als gesamt 9te Frau total happy über die Finishline laufen. Mit diesem Ergebnis habe ich nun mein Selbstvertrauen bezüglich Ironman wieder gefunden. Danke an Gerhard für die perfekte Unterstützung vor und während des Wettkampfes.