Freitag, 4. Mai 2018

70.3 Ironman Marbella


Am Sonntag konnte ich mich mit dem Sieg meiner Agegroup beim 70.3 Ironman Marbella in Andalusien für die 70.3 Weltmeisterschaft in Südafrika, Port Elizabeth, die am 1. September stattfindet qualifizieren. Insgesamt wurde ich in einem sehr stark besetzten Damenrennen 13.te Dame.
Das Rennen stand ein wenig unter dem Motto – No Risk – No Fun. Die gesamte Anreise zum Rennen war sehr knapp eingeplant – und wenn irgendetwas mit dem Flug oder mit dem Gepäck schief gegangen wäre – so wäre ich wohl nicht rechtzeitig zum Start gekommen. Unser Flug ging am Freitag um 20:00 Uhr von München und wir landeten fast pünktlich um 23:30 in Malaga. Von Malaga fuhren  wir mit einem Leihwagen ca. 60 Kilometer nach Marbella wo uns das Bett gegen 1:30 in der Nacht im Hotel PYR bereits sehnsüchtig erwartete. Nachdem ich mich am Samstag so halbwegs ausgeschlafen habe und richtig gescheit gefrühstückt habe, packte ich Walpurga aus und machte sie rennfertig. Am Vormittag absolvierte ich noch eine kurze Laufeinheit bevor ich meine Startunterlagen holen ging. Mittags gab es noch eine kurze Eingewöhnungsphase mit dem Neo im Meer, bevor wir im letzten Abdruck mit dem Auto noch die Radstrecke besichtigten. Wer sich in den Bergen nicht wohl fühlt, ist auf der Radstrecke in Marbella fehl am Platz. Es gibt kaum ebenes Gelände. Im Prinzip fährt man einen Berg hoch, den Berg wieder runter, um ihn dann noch einmal hoch zu treten bevor es wieder zurück nach Marbella geht. Insgesamt weisen die 90 Kilometer rund 1700hm auf – was alles andere ist als ein Kindergeburtstag ist. Nach der Streckenbesichtigung ging es zum Einchecken – wo ich Walpurga einparkte. Ich prägte mir nochmals die Wege durch die Wechselzone ein, bevor es zurück ins Hotel ging.
Am Sonntag war um 4:30 für mich Tagwache. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte ich meine Wettkampfnahrung fertig – packte alles zusammen und machte mich auf den Weg zur Wechselzone. Ein letzter Check von Rad und Wechselbeutel – und schon ging es zum Start. Wir Amateure wurden rund fünf Minuten nach den Profis mittels Rollingstart losgelassen. Dieses Mal habe ich mich ein wenig weiter vorne Platziert, was wirklich perfekt war. Ich konnte die, aufgrund der sehr welligen und kalten Wasserbedingungen etwas verkürzte Schwimmstrecke perfekt runter schwimmen und stieg nach 24:30, als Dritte in der Altersklasse aus dem Wasser. 
In der Wechselzone hatte ich ein wenig Probleme mit dem Anziehen des Rennanzuges und verlor einiges an Zeit. Im Schweinsgalopp ging es durch die lange Wechselzone, ich schnappte Walpurga und wir machten uns auf die bergigen 90 Kilometer. Ich wusste, dass ich gerade am Anfang ja nicht zu hart fahren darf – da sich das Ganze spätestens beim Laufen rächen würde. Ich schaute immer wieder auf die Watt und hab versucht schön gleichmäßig zu fahren. Nach rund 20 Kilometern war der erste Anstieg geschafft, bevor es ca. 25 Kilometer im Höllentempo wieder bergab gegangen ist. Nach der Wende hieß es dann wieder das Ganze bei starkem Gegenwind zurückzutreten. Ich fühlte mich ganz gut und bin schön konstant mein Tempo gefahren.
Nach 70 Kilometern war dann der höchste Punkt der Strecke wieder erreicht und die letzten 20 Kilometer ging es mehr oder weniger nur noch bergab zurück nach Marbella. Nach exakt 3 Stunden konnte ich zeitgleich mit einer sehr starken Britin aus meiner Agegroup vom Rad steigen. Ich wusste dass nun ein starker Laufsplit her musste, damit ich das Rennen für mich entscheiden konnte. Im Eiltempo fegte ich durch Wechselzone – und konnte bereits beim Laufen durch die Wechselzone die Führung übernehmen. Rein in die Laufschuhe und ab ging es auf die 21 Kilometer. Der erste Kilometer ging raus auf das Peer und wieder retour wo ich den Abstand zu meiner Verfolgerin sehen konnte – doch irgendwie war sie nirgendwo mehr. 
Gerhard gab mit nach 3 Kilometer die Info dass sie wohl das Rennen beendet hat und ich nun mit 8 Minuten Vorsprung führte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich dann –dass falls von hinten nicht noch die überdrüber Läuferin kommen würde-  ich das Rennen für mich entscheiden kann. Wie ein Uhrwerk spulte ich Kilometer um Kilometer herunter. Obwohl die Laufstrecke komplett flach war, war sie aufgrund des Untergrundes und des starken Windes nicht einfach zu laufen. 
Mit einer neunen Laufbestzeit stürmte ich überglücklich nach 5:06:56 als Siegerin meiner Agegroup und gesamt 13.te Dame über die Ziellinie. Mit dieser frühzeitigen WM Qualifikation kann ich mich jetzt sehr entspannt und gezielt auf Südafrika vorbereiten.