Am vergangenen Samstag
konnte ich mir im Rahmen des Faaker See Triathlons über die Olympische Distanz
den Kärntner Landesmeistertitel holen und weil das noch nicht genug war,
absolvierte ich am Sonntag den Granfondo Carnia Classic Radmarathon über 137km
mit 3130 Höhenmetern inklusive Bezwingung des gefürchteten Zoncolan in einer super
Zeit von 5:40:51 (24,2 km/h).
Nach dem Ironman
konnte ich mich im Juli sehr schnell gut erholen und regenerieren, sodass ich
schon zwei Woche nach dem Rennen mit dem Hawaiitraining starten konnte. Der
Fokus in der Trainingsplanung liegt zu 100% auf der Ironmanweltmeisterschaft im
Oktober. Mitte August konnte ich einen sehr harten und guten Trainingsblock
absolvieren, der mich ein wenig an die Grenzen gebracht hat – ich habe es
sehr gut verkraftet. Die letzten beiden Wochen standen ganz im Zeichen der
Standortbestimmung. Am 21. August startete ich bei Kärnten Läuft und rannte
gleich mal als 9te in die Top 10 allover – was für mich als Triathletin ein
Wahnsinnsergebnis war. Obwohl meine Beine noch sehr schwer und müde vom
absolvierten Trainingsblock waren, konnte ich den Halbmarathon in 1:26:57 finishen.
In der Altersklasse wurde ich 2te und dafür, dass ich als 4te Österreicherin
über die Ziellinie gelaufen bin bekam ich sogar noch etwas Preisgeld.
Nun zum vergangen
Wochenende
Samstag Triathlon:
Die Wetterbedingungen
waren für mich perfekt –da es schon am Vormittag recht warm war und zum Laufen
hin war es dann richtig heiß – also perfekte Hawaiibedingungen.
Einziger
Wermutstropfen war, dass mit Neopren geschwommen wurde.
Dieses Jahr wurden wir
Profifrauen gleich nach den Profimännern losgeschickt. Der Rest der Damen
startet 45 Minuten später was für uns Profidamen ein doch eher einsames Rennen
bedeutete. Um 10.15 ging es los. Die 1,5km Schwimmen gestalteten sich
für mich sehr einsam – da fast alle Mädels in der Profiklasse um Welten besser Schwimmen als ich.
Mit dem gewohnten Rückstand von etwa 5 Minuten wechselte ich am Ende des Feldes auf das Rad, wo ich meine Aufholjagdt
startete. Ich ging das Radeln sehr kontrolliert an. Nach der ersten Runde rief
mir Gerhard zu, dass ich bereits aufgeholt habe. Runde um Runde verkürzte ich
meinen Rückstand auf das Podium. Nach dem radeln konnte ich zeitgleich mit
Vanessa Urbanz, die zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Platz lag, vom Rad steigen. Wir gingen zusammen auf die Laufstrecke, wo ich
mich dann nach einem Kilometer bereits absetzten konnte. Da nach vorne hin und
nach hinten hin die Abstände zu groß waren konnte ich die zweite Runde recht
gelassen runterlaufen.
Überglücklich konnte ich als dritte Profifrau und frisch
gebackene Kärntner Landesmeisterin über die Ziellinie laufen.
Sonntag Radmarathon:
Schon letztes Jahr
wollte ich den Carnia Classic fahren- was sich leider nicht ausgegangen ist.
Die Strecke über 137km und 3130 Höhenmeter führt gleich über zwei schwere und
lange Anstiege. Als erstes ist der Sella di Rioda Pass auf 1800m zu absolvieren
und anschließend führt die Strecke von Ovaro aus auf den Zoncolan mit 1730m und einer
durchschnittlichen Steigung von über 13%.
Um 8.30 ging es in
Tolmezzo, wo sich der Start und das Ziel befand los. Die Sonne strahlte und es
war schon richtig warm. Die Temperaturen sollten bis Mittag auf 34 Grad
steigen. Für mich als Triathletin ist es schon ein mulmiges Gefühl inmitten von
700 Radfahrern zu starten. Im Höllentempo ging es gleich mal los. Das Feld
löste sich allerdings sehr bald auf da schon nach 15 Kilometer der Anstieg auf den
Sella di Rioda Pass begann. Ich für meinen Teil habe ab diesem Zeitpunkt meinen
Rhythmus gefunden und bin sehr konstant, im Nachhinein gesehen etwas zu locker,
auf den Berg getreten. Meine Ehrfurcht vor dem Zoncolan war einfach zu groß,
sodass ich meine Körner nicht schon beim ersten Berg verschießen wollte. Am
Ende des Anstieges auf die Sella die Rioda wurde es richtig steil – 18%
Steigung nach bereits 1300 absolvierten Höhenmetern - sind dann auch kein Honiglecken mehr
gewesen. Nach dem Pass folgte eine sehr lange und sehr schnelle Abfahrt. In
Ovaro konnte man sich entscheiden, ob man gleich zurück nach Tolmezzo fährt (Medio Grandfondo mit 1900hm und 104km)
oder noch den Zoncolan mitnimmt. Ich fühlte mich noch super und so bog ich
natürlich ohne mit der Wimper zu zucken links ab, mit dem Ziel den Zoncolan zu
bezwingen. Die Temperatur war zu diesem Zeitpunkt bereits auf über 30 Grad
gestiegen und die Sonne nagelte so richtig gnadenlos in den Anstieg. Meter für
Meter bin ich den Anstieg, der immer zwischen 12 und 16% hat und nie nachgibt,
raufgetreten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt habe ich dann doch den Triathlon
vom Vortag gespürt. Nach 4:15 Rennzeit hatte ich dann den Zoncolan auch
bezwungen und war voll happy. Vom Zoncolan ging es nur noch Talabwärts und
mit einer letzten Schleife inklusive Bergwertung vom rund 200 Höhenmetern, zurück nach
Tolmezzo. Leider musste ich die Letzten 40 Kilometer alleine fahren – denn das
Feld war so auseinandergerissen, dass weit und breit niemand zu sehen war und
ich im Gegensatz zu den meisten Mädels keine Tempomacher hatte. Überglücklich
bin ich nach 5:40:51 als insgesamt 5te Dame über die Ziellinie gefahren und
konnte bei den Altersklassenathletinnen sogar auf das Treppchen fahren. Ein
Ergebnis, dass sich nach dieser Vorbelastung und in Anbetracht, dass ich ja
alles andere als eine Bergfahrerin bin, sehen lassen kann.
Gerhard war auch mit
von der Partie. Für ihn ging es über die Medio Strecke von 104km und 1900
Höhenmeter, die er in einer super starken Zeit von 3:50:34, was über 27 Schnitt
bedeutet, finishte. Ihm hat das Rennen auch so richtig Spaß gemacht und es war sehr cool, nach seiner langen Verletzungspause endlich wieder mit ihm gemeinsam an der Starlinie eines Rennens zu stehen.
In den nächsten sechs
Wochen steht jetzt noch der letzte harte Trainingsblock am Programm bevor es
für mich nach Hawaii geht.