Montag, 13. Juli 2015

Alle guten Dinge sind Drei

Am Samstag konnte ich nach 2013, 2014 das dritte Mal hintereinander den Tagessieg beim Gösselsdorfersee-Triathlon erlaufen. Nur zwei Wochen nach der Langdistanz in Schweden, die mir doch einiges an Substanz gekostet hat, stellte ich mich mit gemischten Gefühlen an das Ufer des Gösselsdorfersees. Es ist immer schwer als Favoritin in ein Rennen zu gehen, da der Druck natürlich dementsprechend ist.

Nichts desto trotz freute ich mich auf mein Heimrennen, denn am Gösselsdorfersee kenne ich ja wirklich jeden Fisch und jede Seerose. Etwas nach 17.00 Uhr wurden wir Frauen gemeinsam mit den Staffeln losgelassen. Das Schwimmen funktionierte perfekt und ich habe mich heuer nicht mit den Seerosen angelegt und so konnte ich als 4te von insgesamt 73 Damen über den steilen Anstieg hinauf in die Wechselzone sprinten. Es ist immer wieder richtig cool in Gösselsdorf durch die sehr, sehr lange Wechselzone zu laufen, die mit unzähligen Zuschauern gesäumt ist. Immer wieder hört man seinen Namen und wird so richtig angepeitscht. Voll motiviert schwang ich mich aufs Ponny und konnte recht bald die Führung übernehmen. Am Ende der Radstrecke konnte mich dann Astrid Magnet einholen, sodass wir fast zeitgleich zum Laufen wechselten. Mit Astrid im Nacken machte ich mich auf die 7 Kilometer Strecke inklusive Bergwertung. Ich wusste wenn ich beim Laufen nicht gescheit raufdrücke, würde das Rennen an sie gehen. Meine Beine fühlten sich ein wenig schwerfällig an und zu diesem Zeitpunkt spürte ich endgültig die Langdistanz von vor zwei Wochen. Auf den ersten drei Kilometern konnte ich einen kleinen Vorsprung herauslaufen. Damit hatte ich einen kleinen Polster für den Anstieg, der für mich jedes Mal eine richtige Herausforderung ist, da ich ja alles andere als eine Berggämse bin. Irgendwie rettete ich mich den Berg hinauf und dachte mir dann nur - nicht zurück schauen und bergab einfach nur Gas geben. Ca. einen Kilometer vor dem Ziel blickte ich dann doch zurück und konnte Astrid nicht mehr sehen. Mit mehr als einer Minute Vorsprung durfte ich wieder den Zieleinlauf so richtig genießen und zum dritten Mal hintereinander zuhause gewinnen. Wenn mir das irgendjemand vor 10 Jahren gesagt hätte, wäre meine Antwort wohl „Träum schön weiter…“ gewesen.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Vizeweltmeisterin ITU Langdistanz



Ich habe mit Viel gerechnet- aber mit dem Vizeweltmeistertitel eigentlich nicht. Am vergangenen Wochenende konnte ich in Motala, Schweden bei der ITU Langdistanz (1,5/120/30) nach 6:09:39 den Vizeweltmeistertitel nachhause holen. Insgesamt belegte ich den 15ten Rang über alle Damen und übertraf damit all meine Erwartungen.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch machte ich mich ganz alleine auf den Weg nach Wien zum Flughafen. Eigentlich war es geplant, dass mich meine Mutter begleitet. Da es aber meinem Vater aufgrund einer schweren Herzoperation noch sehr schlecht ging – entschieden wir, dass ich mich alleine auf den Weg mache. Die Einsamkeit dauerte allerdings nicht lange, denn schon in Wien traf ich Dominique, die sich ebenfalls alleine auf den Weg nach Schweden machte. Also schlossen wir kurzerhand einen Allianz und so ging es für und Mädels mit dem Flieger nach Stockholm und von dort mit einem Mietauto weiter nach Motala. 

Als wir in Motala ankamen war das Wetter trüb, feucht und sehr kalt – was sich am Donnerstag auch nicht ändertete. Erst Freitag stieg das Thermometer auf über 15 Grad an und die Wetterprognose für den Rennsamstag war perfekt und versprach viel Sonnenschein und 23 Grad. Einzig der Vätternsee, der sich über eine Fläche von 1900m² erstreckt wollte sich nicht erwärmen. Heisse 14 Grad hatte der See in den Morgenstunden am Samstag und so entschied die ITU das Schwimmen von 4 auf 1,5km zu verkürzen – was mir als schwache Schwimmerin natürlich ein wenig zu Gute gekommen ist. Um 9.45 ist für uns Agegroupdamen der Startschuss gefallen. 
Das Schwimmen verlief für mich erwartungsgemäß und ich bin mit ca. 3 Minuten Rückstand als gesamt 58 Dame und 10te in meiner Agegroup aus dem Wasser gestiegen. 
Im Eiltempo fegte ich durch die Wechselzone, schwang mich auf Zenze und machte mich auf die gewohnte Aufholjagt. Es galt 120 Kilometer in drei Runden zu absolvieren. Da es zum größten Teil eine Pendelstrecke war, konnte ich bereits nach der ersten Runde sehen, dass sich mein Rückstand stetig verkleinerte.
Ich musste aber richtig aufpassen, dass ich nicht zu viel drückte, um mich auf dem Rad nicht abzuschießen. Bei Kilometer 50 konnte ich die Führung in der Age Group übernehmen – doch irgendwie ist es mir nicht gelungen meine Verfolgerinnen ab diesem Zeitpunkt abzuschütteln. 
Mit nur zwei Minuten Vorsprung auf die Zweite und fünf Minuten Vorsprung auf die Dritte wechselte ich zum Laufen . Insgesamt konnte ich vom 58zigsten auf den gesamt 12ten Platz nach vor radeln und habe auch wieder die schnellste Radzeit von den Amateurinnen auf den Asphalt gelegt. Mit einem schnellen Wechsel stürmte ich auf die 30 Kilometer lange Laufstrecke. Der Weg würde ein langer werden.

Ich bin halt gelaufen was gegangen ist und konnte das Tempo recht lange hoch halten und so meine Verfolgerinnen anfangs auf Distanz halten. Leider konnte ich nach 20 Kilometern die Pace nicht mehr halten und der Vorsprung schmolz. Ich wusste, dass eine WM Medaille zum Greifen nahe war und kämpfte die letzten Kilometer wie ein Löwe.
Schlussendlich musste ich ca. 1,5 Kilometer vor dem Ziel meine Führung an die Französin Estelle Kieffer abgeben, die förmlich an mir vorbeigeflogen ist. Irgendwie war mir das zu diesem Zeitpunkt völlig egal, da ich wusste, mein Traum von einer WM Medaille wird wahr und ich genoss den Zieleinlauf in vollen Zügen und lies mich feiern! 
Veranstalterhomepage: http://www.vatterntriathlon.se/