Montag, 24. April 2017

Gesamtsieg beim Laguna long Ligaman

Eigentlich standen das Wochenende die Österreichischen Meisterschaften im Duathlon am Programm, für die ich mich aber im wahrsten Sinne des Wortes nicht wirklich erwärmen konnte. Aufgrund der prognostizierten frostigen Witterungsbedinungen in Niederösterreich, entschloss ich nach einem kurzem Wettercheck, doch lieber nach Italien zu fahren um dort ein wenig Tempohärte zu trainieren. In Cavallino Treporti (in Nähe von Jesolo) fand am Samstag ein Sprinttriathlon mit Windschattenfreigabe (Draftrace, 0,75km swim, 20km bike, 5 run) und am Sonntag der Laguna long Ligaman (1,8km swim, 50km bike, 13km run) mit Windschattenverbot statt. Damit sich die Reise nach Italien auch auszahlt, hab ich mich gleich für beide Rennen angemeldet um auszutesten, ob die Ernährungsumstellung seit Herbst wirklich Früchte trägt und ich jetzt auch zwei Tage hintereinander harte Einheiten vertrage.
Die Witterungsbedingungen am Samstag waren perfekt. Die Sonne strahlte mit uns Athleten um die Wette und es hatte um die 18 Grad Lufttemperatur. Das einzige was sich noch ein wenig unfreundlich präsentierte, war die Wassertemperatur – die mit 15 Grad doch ein wenig frisch war. Gegen 12.00 Uhr Mittag wurden wir Frauen mit der ersten Welle losgeschickt. Das Schwimmen funktionierte problemlos und ich stieg nach 750 Meter erwartungsgemäß mit ca. zweieinhalb Minuten Rückstand auf die starken Schwimmerinnen als 9te aus dem Wasser.
Beim Wechsel dann die erste Schrecksekunde – beim Öffnen des Neos verklemmte sich das Reißverschlussband des Triathlonanzuges und ich schaffte es nicht aus dem Neo rauszukommen. Verzweifelt zog ich am Band doch es tat sich einfach nichts. Ich musste zuschauen wie mich eine Athletin nach der anderen in der Wechselzone überholte. Ich zog –nein besser gesagt riss ich mit aller Kraft an dem Band – und kurz bevor ich das Handtuch geschmissen hätte, habe ich es dann doch irgendwie mit roher Gewalt geschafft, das Reißverschlussband vom Triathlonanzug abzureißen um aus dem Neo zu kommen. Als 13te konnte ich dann endlich die Wechselzone verlassen. Das Radeln klappte sehr gut und in der ersten Runde konnte ich auch richtig gut Boden machen. In der zweiten Runde kommen dann immer die Männer dazu und da kann man dann eigentlich nichts mehr gut machen, da die vorderen Mädels auch in einer Männergruppe fahren können und sich der Abstand somit recht konstant hält. Trotzdem konnte ich mit Abstand den besten Radsplit hinlegen und einiges an Boden gutmachen. Der Wechsel zum Laufen klappte perfekt und ich konnte von Anfang an eine super Pace Laufen. Beim Laufen konnte ich zwar noch richtig Boden gut machen und ebenfalls mit Abstand die beste Laufzeit auf den Asphalt brennen, aber leider reichte es knapp nicht für das Gesamtpodium. Schlappe 9 Sekunden fehlten mir auf die Dritte und ohne dem Missgeschick in der ersten Wechselzone wäre wohl sehr viel mehr möglich gewesen. Sehr gefreut habe ich mich aber, dass die junge Tirolerin Marilena Swidrak den Gesamtsieg nach Österreich holen konnte. Ich durfte mich natürlich über den Altersklassensieg freuen und dachte mir nur, dass mein Rennen ja erst morgen kommt. 
Der Sonntag präsentierte sich genau so freundlich wie der Samstag und ich fühlte mich trotz der Vorbelastung durch das Sprintrennen richtig gut und fit. Ich konnte es kaum noch erwarten meine neue Freundin Walpurga endlich bei Wettkampfbedingungen auszutesten. So wie Samstag wurde das Rennen gegen 12.00Uhr gestartet, wobei wir Frauen aber dieses Mal als letztes in Wasser gelassen wurden und in der dritten Startwelle losgelassen wurden. Von Anfang an konnte ich im 15 Grad kühlen Lagunenwasser meinen Rhythmus finden und bin die 1,8 Kilometer recht solide geschwommen und wechselte als Dritte zum Radfahren. Dieses Mal klappte der Wechselperfekt. Schon nach der ersten Runde konnte ich die Führung übernehmen und habe diese bis zum Wechsel ausbauen können. 
Meine Beine fühlten sich gut an und es wunderte mich richtig, dass es trotz Wettkampf am Vortag, so rund gelaufen ist. Mit mehr als zwei Minuten Vorsprung wechselte ich nach den topfebenen 52 Kilometern radeln auf die 13 Kilometerlange Laufstrecke. 
Von Anfang an konnte ich auch beim Laufen meinen Rhythmus finden und eine konstante zügige Pace laufen.
Die Laufstrecke war eine Pendelstrecke die drei Mal zu laufen war und so konnte ich bei jeder Wende den Abstand zu meinen Verfolgerinnen beobachten. Auch beim Laufen konnte ich Kilometer um Kilometer meinen Vorsprung ausbauen und durfte nach 2:53:26 als strahlende Siegerin mit mehr als 8 Minuten Vorsprung über die Ziellinie laufen. 
Ich würde mal sagen, dass ich einen fast perfekten Saisonstart hingelegt habe und der Aufbau Richtung EM Kitzbühel und Ironman EM Frankfurt sehr gut passt.