Am Sonntag konnte ich
mich mit dem Sieg meiner Agegroup beim 70.3 Ironman Marbella in Andalusien für
die 70.3 Weltmeisterschaft in Südafrika, Port Elizabeth, die am 1. September
stattfindet qualifizieren. Insgesamt wurde ich in einem sehr stark besetzten Damenrennen
13.te Dame.
Das Rennen stand ein
wenig unter dem Motto – No Risk – No Fun. Die gesamte Anreise zum Rennen war
sehr knapp eingeplant – und wenn irgendetwas mit dem Flug oder mit dem Gepäck
schief gegangen wäre – so wäre ich wohl nicht rechtzeitig zum Start gekommen.
Unser Flug ging am Freitag um 20:00 Uhr von München und wir landeten fast
pünktlich um 23:30 in Malaga. Von Malaga fuhren
wir mit einem Leihwagen ca. 60 Kilometer nach Marbella wo uns das Bett gegen
1:30 in der Nacht im Hotel PYR bereits sehnsüchtig erwartete. Nachdem ich mich
am Samstag so halbwegs ausgeschlafen habe und richtig gescheit gefrühstückt
habe, packte ich Walpurga aus und machte sie rennfertig. Am Vormittag
absolvierte ich noch eine kurze Laufeinheit bevor ich meine Startunterlagen
holen ging. Mittags gab es noch eine kurze Eingewöhnungsphase mit dem Neo im
Meer, bevor wir im letzten Abdruck mit dem Auto noch die Radstrecke
besichtigten. Wer sich in den Bergen nicht wohl fühlt, ist auf der Radstrecke
in Marbella fehl am Platz. Es gibt kaum ebenes Gelände. Im Prinzip fährt man
einen Berg hoch, den Berg wieder runter, um ihn dann noch einmal hoch zu treten
bevor es wieder zurück nach Marbella geht. Insgesamt weisen die 90 Kilometer
rund 1700hm auf – was alles andere ist als ein Kindergeburtstag ist. Nach der
Streckenbesichtigung ging es zum Einchecken – wo ich Walpurga einparkte. Ich
prägte mir nochmals die Wege durch die Wechselzone ein, bevor es zurück ins
Hotel ging.
Am Sonntag war um 4:30
für mich Tagwache. Nach einem ausgiebigen Frühstück machte ich meine
Wettkampfnahrung fertig – packte alles zusammen und machte mich auf den Weg zur
Wechselzone. Ein letzter Check von Rad und Wechselbeutel – und schon ging es
zum Start. Wir Amateure wurden rund fünf Minuten nach den Profis mittels
Rollingstart losgelassen. Dieses Mal habe ich mich ein wenig weiter vorne
Platziert, was wirklich perfekt war. Ich konnte die, aufgrund der sehr welligen
und kalten Wasserbedingungen etwas verkürzte Schwimmstrecke perfekt runter
schwimmen und stieg nach 24:30, als Dritte in der Altersklasse aus dem Wasser.
In der Wechselzone hatte ich ein wenig Probleme mit dem Anziehen des
Rennanzuges und verlor einiges an Zeit. Im Schweinsgalopp ging es durch die
lange Wechselzone, ich schnappte Walpurga und wir machten uns auf die bergigen
90 Kilometer. Ich wusste, dass ich gerade am Anfang ja nicht zu hart fahren
darf – da sich das Ganze spätestens beim Laufen rächen würde. Ich schaute immer
wieder auf die Watt und hab versucht schön gleichmäßig zu fahren. Nach rund 20
Kilometern war der erste Anstieg geschafft, bevor es ca. 25 Kilometer im
Höllentempo wieder bergab gegangen ist. Nach der Wende hieß es dann wieder das
Ganze bei starkem Gegenwind zurückzutreten. Ich fühlte mich ganz gut und bin
schön konstant mein Tempo gefahren.
Nach 70 Kilometern war dann der höchste
Punkt der Strecke wieder erreicht und die letzten 20 Kilometer ging es mehr
oder weniger nur noch bergab zurück nach Marbella. Nach exakt 3 Stunden konnte
ich zeitgleich mit einer sehr starken Britin aus meiner Agegroup vom Rad
steigen. Ich wusste dass nun ein starker Laufsplit her musste, damit ich das
Rennen für mich entscheiden konnte. Im Eiltempo fegte ich durch Wechselzone –
und konnte bereits beim Laufen durch die Wechselzone die Führung übernehmen.
Rein in die Laufschuhe und ab ging es auf die 21 Kilometer. Der erste Kilometer
ging raus auf das Peer und wieder retour wo ich den Abstand zu meiner
Verfolgerin sehen konnte – doch irgendwie war sie nirgendwo mehr.
Gerhard gab
mit nach 3 Kilometer die Info dass sie wohl das Rennen beendet hat und ich nun
mit 8 Minuten Vorsprung führte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich dann –dass falls
von hinten nicht noch die überdrüber Läuferin kommen würde- ich das Rennen für mich entscheiden kann. Wie
ein Uhrwerk spulte ich Kilometer um Kilometer herunter. Obwohl die Laufstrecke
komplett flach war, war sie aufgrund des Untergrundes und des starken Windes
nicht einfach zu laufen.
Mit einer neunen Laufbestzeit stürmte ich
überglücklich nach 5:06:56 als Siegerin meiner Agegroup und gesamt 13.te Dame
über die Ziellinie. Mit dieser frühzeitigen WM Qualifikation kann ich mich
jetzt sehr entspannt und gezielt auf Südafrika vorbereiten.
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