Mit dem sechsten Platz bei der Weltmeisterschaft und als
schnellste Europäerin habe ich ein für mich sehr schweres Rennen gefinished.
Eigentlich sollte ich zufrieden sein, da einen Top 10 Platz mir sicher nicht
viele bei der 70.3 Ironmanweltmeisterschaft zugetraut haben, ich bin es aber
nicht, da ich wieder sehr große Probleme während des Rennen gehabt habe. Leider
habe ich sowohl beim Schwimmen als auch beim Laufen viel zu viel Zeit verloren
und konnte gerade beim Laufen meine Trainingsleistungen nicht abrufen. Meine
mir persönlich gesteckten Ziele habe ich knapp verfehlt. So habe ich einerseits
den topfive Platz um ca. 30 Sekunden verfehlt
und die 5 Stundenmarke um mehr als drei Minuten nicht geknackt. Ich
musste wieder zur Kenntnis nehmen, dass der Körper leider nicht das machte was
ich wollte und hat einfach gestreikt. Beim Laufen hatte ich das Gefühl dass
mein Kopf gleich explodiert, da die hohe Luftfeuchtigkeit gepaart mit den hohen
Temperaturen auf mich einfach nur wie
ein Dampfgarrer wirkte. Mein Magen krampfte sich öfters so zusammen dass ich
wie ein Uhackerl am Strassenrand kauerte – doch irgend etwas hat mich wieder
weiter vorangetrieben und ich hab es dann auch geschafft das Ziel zu erreichen.
Ändern kann man das Ganze nicht mehr und das nächste Mal läuft es dann wieder
besser und im Grunde genommen sollte ich mit dem was ich heuer sportlich
erreicht habe mehr als zufrieden sein – denn schon alleine der Start bei einer
Ironmanweltmeisterschaft ist ein großer Traum von vielen, den Sie sich oft
nicht erfüllen können und dann noch ein sechster Platz unter den weltbesten Athletensowie ein sehr guter 58zigster Gesamtrang ist sicherlich auch ganz ordentlich. Ich
habe gleich nach dem Rennen beschlossen, dass ich im Jahr 2014 unbedingt wieder
ganze Sachen machen möchte und bin bereits für den Ironman Wisconsin der am 7
September 2014 stattfinden wird angemeldet. Die normalen Startplätze waren
innerhalb von weniger als einer Stunde ausverkauft und ich habe doch glatt einen
ergattert. Warum ich den Ironman Wisconsin mir ausgesucht habe hat natürlich
auch Hintergründe. Erstens ist er terminlich Anfang September für mich vom
Traininngstechnischen optimal, da ich dann keinen Stress mit den
Radkilometern habe und den ganzen schönen Sommer zum trainieren nutzen kann und
mit somit aufwändige Radtrainingslager erspare. Zweitens ist es ein großes Ziel
von mir gut vorbereitet noch einmal in Hawaii an den Start zu gehen und da ich
zwei ganze Ironmans im Jahr eher schwer verkrafte, ist das eine gute Möglichkeit
mich bereits vorzeitig für Hawaii 2015 zu qualifizieren. In den nächsten Wochen
ist sportlich alles nach Lust und Laune angesagt bevor ich mich dann irgendwann
im Winter wieder strukturiert auf die Saison 2014 vorzubereiten beginne.
Nachstehend noch der Bericht von Gerhard - der seine erste Weltmeisterschaft super gefinished hat und ich bin echt stolz auf ihn das er in seinem ersten Triathlonjahr gleich ein solch schweres Rennen mit bravour gemeistert hat:
Als wir um 4.00 Uhr Ortszeit aufgestanden sind, und beim Fenster raus
gesehen haben, dachten wir, das ist jetzt ein Scherz - strömender Regen. Dieser
hielt dann auch bis zum letzten Drittel beim Radfahren an. Trotzdem war es
nicht kalt, sondern eher extrem schwül und weit über 30 Grad - das gibts bei
uns in der Form überhaupt nicht und von daher waren die Bedingungen in keinster
Weise einfach.
>
> Der Lake Las Vegas heißt zwar "lake" ist aber ein fließendes
Gewässer, und die Schwimmstrecke geht in die eine Richtung ca. 800 m mit der
Strömung und zurück dann 1.100 m gegen die Strömung, womit ich als Schwimm-Anfänger
überhaupt nicht klar gekommen bin - deshalb auch die "tolle Schwimmzeit
:-( (Neopren war natürlich nicht erlaubt, da die Wassertemp. 28 Grad
beträgt - und das Wasser ist eine einzige braune Suppe - voll grausig). -
Schwimmzeit: 57.00
>
> Beim Radfahren ging es mir eigentlich voll gut, jedoch war die Straße wie
eine Seife - (vom Sand in der Wüste) - und nachdem ich beim Schwimmen schon so
spät raus gekommen bin, habe ich bei den Abfahrten nichts mehr riskiert und so
sicher einige Minuten liegen lassen, aber da war mir die Gesundheit wichtiger.
Die Strecke ist sehr anspruchsvoll - es geht hier immer nur rauf und runter -
es gibt keine Möglichkeit sich einmal auszurasten und der Kampf beim Schwimmen
hat mir doch einiges an Reserven abverlangt - somit war die mit Radzeit: 2:56
zwar nicht berühmt, aber für mich aufgrund der Verhältnisse trotzdem o.k.
>
> Als ich zum Laufen gekommen bin, hat die Sonne bereits wieder gezeigt, was
sie kann, und es hatte schon wieder knapp an die 40 Grad. Die Laufstrecke geht
jeweils 3,5 km nur aufwärts und dann dasselbe wieder zurück und das 3x. Beim
aufwärts laufen bin ich voll gestanden - mehr als 5:40 war da nicht drin. Habe
gedacht beim abwärts laufen, wird es dann dafür leicht gehen -war aber nicht
so, denn dafür sind da die Krämpfe in den Oberschenkeln immer wieder
eingeschossen - zwar nur immer so leichte Krämpfansätze - aber ich musste auch
beim runter laufen das Tempo herausnehmen, und so war nicht mehr als 2:02 drin.
>
> Alles in allem ein echt harter Wettkampf (ist aber bekannt als einer der
härtesten Ironman 70.3 - die Zeit nicht die Beste - aber die Devise war
die Finisher-Medaille abzuholen, und das ist zumindest doch mit Anstand
gelungen und ein Erlebnis war es allemal - mit dabei als einer von den weltbesten
Triathleten gewesen zu sein.
>
> PS: Constance hat wie immer einen souveränen Wettkampf hingelegt und hat
den tollen 6. Platz unter den weltbesten Athletinnen ergattert (nach dem
Radfahren war sie noch auf Platz 3) - bin echt sehr stolz auf sie :-) (Schwimmen:
35:00, Radfahren: 2:43 und Laufen 1:39)
>
> Und jetzt kommt der vergnügliche Teil - 4 Tage noch in Las Vegas - danach
Kurztripp nach San Franzisco und dann nochmal für drei Tage Vegas.
>
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