Bei der 70.3 Ironman Premiere in Budapest konnte ich mich
trotz Radsturz mit einem 11 Platz allover und dem Altersklassensieg in der F35 für
die 70.3 Ironman Heimweltmeisterschaft, die Ende August 2015 in Zell am See
stattfindet, qualifizieren.
Donnerstagabend machten Gerhard und ich uns auf den Weg nach
Budapest. Die Anreise ist problemlos verlaufen, unsere Ferienwohnung war tip
top und nur 15 Minuten zu Fuß vom Ironman-Gelände entfernt.
Nach dem wir unsere
Startunterlagen geholt haben, besichtigten wir noch einige Kilometer von der
Radstrecke, bevor es zum Einchecken ging und schon war auch der Renntag da. Gegen
7:30 schauten wir noch einen Sprung bei unseren Rennponnys vorbei um sie mit
unserer Rennverpflegung aufzumagazinieren und die Reifen auf Betriebsdruck zu
bringen. Um 9:05 ging es für mich und um 10.35 für Gerhard los. Gemeinsam mit
rund 200 Frauen stürzte ich mich in die Fluten. Nach 32.30 hab ich meine heuer
wohl schwächste Disziplin hinter mich gebracht und freute mich schon auf die
wunderschöne Radstrecke. Platz um Platz machte ich am Rad gut und konnte
richtig Druck machen. Es lief einfach gut und ganz nach Plan. Den ersten
Anstieg rauf auf die Burg in Budapest und die doch sehr anspruchsvolle Abfahrt meisterte ich auch perfekt. Doch dann
bin ich leider ein wenig übermütig geworden. Nach einer Überquerung von
Straßenbahnschienen wollte ich aus einer Kurve beschleunigen. Leider war die
Kurve noch nass und sehr rutschig, sodass das Hinterrad wegrutschte und ich
küsste auch schon die Straße. Im ersten Augenblick dachte ich, dass es das
jetzt gewesen ist. Wie ein Häufchen Elend lag ich da, mitten in der Kurve und
konnte mich einfach nicht mehr bewegen. Sofort waren Helfer da und haben versucht
mich von meinem Rad zu befreien. Schön langsam versuchte ich mich zu bewegen
und es funktionierte Gott sei Dank noch alles. Einzig ein Schnitt am Knie
blutete sehr heftig. Ich begutachtete mich und hab sogleich beschlossen, dass
ich auf jeden Fall versuchen werde weiterzufahren. Einzig die Helfer haben mich
aufgehalten und mir geraten dass ich noch ein paar Minuten warten soll bis der
Arzt da ist und mich kurz durchcheckt und den Schnitt erstversorgt. Nach
einigen Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorgekommen sind, kam endlich ein
Arzt – verpasste mir ein großes Pflaster – checkte mich kurz und gab mir dann
auch schon grünes Licht. Nach einem kurzen Check des Rades - das nur ein paar Schrammen abbekommen hat –
hievte ich mich aufs Rad und versuchte
wieder ins Rennen zu kommen. Das Adrenalin war so hoch dass ich eigentlich
keine Schmerzen gespürt habe und das Radfahren richtig gut funktionierte.
Ich konnte wieder Platz um Platz nach vorne fahren – die Hoffnung auf ein gutes
Ergebnis und damit der vorzeitigen Qualifikation für die Heim WM in Zell am See
lebte und ich war so richtig euphorisch bis zu dem Zeitpunkt als ich vom Rad
runter gestiegen bin. Schon beim Laufen durch die Wechselzone merkte ich wie
mein Knie weh getan hat und der rechte Oberschenkelmuskel auch nicht so richtig
einsatzfähig war. Ich dachte mir, dass ich einfach mal eine Runde Laufen
probiere und dann noch immer aufhören kann – wenn die Schmerzen zu groß werden.
In einer sehr moderaten Pace spulte ich die erste von vier Runden herunter. Da
die Laufstrecke eine Pendelstrecke war, hab ich gesehen, dass vor mir nur 10 Damen
waren und da hab ich dann beschlossen das Rennen auf jeden Fall ins Ziel zu
bringen. Kilometer für Kilometer hab ich irgendwie heruntergebogen. In der dritten
Laufrunde musste ich dann auch noch einen Ausflug in Dixiland machen – doch
Gott sei Dank konnte ich dann gleich weiterlaufen und war dann auch schon auf
den letzten Kilometern. Der erlösende Zieleinlauf nach 4:50:05 war ein super Erlebnis und
ich machte wirklich drei Kreuze als ich die Finish Line überquerte. Gleich nach
dem Zieleinlauf begab ich mich ins Sanitätszelt – wo meine Wunden gereinigt und
versorgt worden sind. Anschließend bin ich in das Athletenzelt gegangen wo ich
dann die Info bekommen habe dass ich die Altersklasse gewonnen habe. Im ersten
Augenblick konnte ich es gar nicht glauben bzw. realisieren – doch dann hab ich
nur noch gestrahlt wie ein neuer Schilling. Ich konnte es gar nicht mehr
erwarten, dass Gerhard endlich im Ziel war damit ich ihm alles erzählen konnte.
Gerhard hat leider nach einem gutem Schwimmen und Radfahren große Probleme beim
Laufen gehabt. Trotzdem hat er wie ein Löwe gekämpft und das Rennen ins Ziel
gebracht.
Budapest ist auf jeden Fall zu empfehlen. Das Rennen war
perfekt organisiert, die Kulisse einfach nur wunderschön, die Radstrecke
entlang der Donau und Hinauf zur Burg von Budapest eigentlich schon fast kitschig und die Stimmung entlang der Strecke war auch super. Ich hoffe jetzt, dass
ich möglichst bald wieder normal trainieren kann und werde die letzten Wochen
vor dem Ironman Mallorca noch den Feinschliff holen und vielleicht glückt
mir ja dann das Double und ich kann mich in Mallorca auch noch für die
Weltmeisterschaft auf Hawaii 2015 qualifizieren.
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