Freitag, 3. Oktober 2014

DNF Ironman Mallorca


Leider musste ich beim Ironman Mallorca zur Kenntnis nehmen, dass man seinen Körper bei einer Langdistanz nicht überlisten kann und wenn man nicht top fit am Start steht, sich auch nicht viel erwarten kann. Eine Laufpause nach meinem Radsturz in Budapest zuzüglich einer hartnäckigen Ohrenentzündung, die sich einfach nicht vertreiben hat lassen, haben mich im Vorfeld schon ein wenig verunsichert. In den Tagen vor dem Rennen habe ich mich sehr matt und schwach gefühlt – habe mir dabei aber eigentlich nichts weiter gedacht, da ich das Ganze einfach nur auf die Anspannung und Nervosität geschoben habe. Dass die letzten Trainingseinheiten in den Tagen vor dem Rennen auch nicht mehr so richtig leicht von der Hand gingen und die Leistung eigentlich nicht gestimmt hat, beunruhigte mich auch noch nicht sehr. Erst als ich am Donnerstag vor dem Rennen in der Früh mit einem richtig grausamen Hexenschuss aufwachte und die Nebenhöhlen auch irgendwie angeschwollen waren, war ich dann richtig beunruhigt. An ein Schwimmen war nicht zu denken, geschweige denn an die Zeitfahrposition am Rad. Nach einem Arztbesuch bekam ich so richtige Hämmer als Schmerzmittel verschrieben, die einen Start ermöglichen sollten. Am Rennmorgen als ich aufwachte und die Schmerzen noch immer da waren und sich mein Körper irgendwie noch immer sehr schwach anfühlte, spürte ich innerlich schon, dass das wohl nicht mein Tag werden würde. Zugedröhnt mit Schmerzmittel stand ich mit Tränen in den Augen am Strand von Alcudia und wollte irgendwie einfach nur, dass der Tag schon vorbei wäre. Als um 7:35 der Startschuss fiel, stürzte ich mich gemeinsam mit 2500 Athleten in das 26 Grad warme Meer. Geschwommen wurde ohne Neo in zwei Schleifen inklusive Landgang. Nach 1:03 habe ich das Schwimmen erstaunlicherweise recht gut überstanden und schöpfte ein wenig Hoffnung. Bis zum Radkilometer 90 lief auch alles nach Plan, doch als die Wirkung des Schmerzmittels nachgelassen hat, lies meine Leistung auch drastisch nach. Der Körper fing an sich zu wehren und schalte auf das Sparprogramm. Da solche Schmerzmittel sehr auf den Magen schlagen und ich im Rennmodus immer einen sehr empfindlichen Magen habe, habe ich mich nicht getraut ein weiteres Schmerzmittel zu nehmen – da mir hier doch meine langfristige Gesundheit wichtiger ist, als ein kurzer Erfolg bei einem Rennen. Auf Sparflamme radelte ich die 180 Kilometer fertig und begab mich dann sogar noch auf die Laufstrecke. Gerhard hat mich nicht abbrechen lassen, so bin ich bis Kilometer 25 dahin gejogged, bis ich ihm klar gemacht habe, dass es einfach keinen Sinn mehr macht den Körper weiter zu quälen und ich keinerlei Motivation zum finishen habe. Richtig froh war ich als er mich abrechen hat lassen und wir gemeinsam zurück ins Hotel gegangen sind. Nach einer Dusche gingen wir meine Sachen auschecken und genehmigten uns dann ein gutes kühles Bier. Irgendwie war ich nach dieser Aufgabe noch nicht einmal sehr enttäuscht. Ich habe es einfach akzeptiert, dass es einfach nicht sein hat sollen und es auch nicht immer so laufen kann wie man sich das vorstellt. Bei so vielen Wettkämpfen ist mir schon alles aufgegangen und so viele Ziele und Träume habe ich bereits erreicht, sodass das DNF bei diesem Ironman mich eigentlich nur für meine nächsten Wettkämpfe motiviert, damit ich diese dann wieder mit viel Spaß und Freude finishen kann.

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