Dienstag, 1. September 2015

Ehrenfinish bei der 70.3 WM in Zell am See


 Bildergebnis für ironman 70.3 world championship 2015 
Keinen guten Tag erwischte ich bei der 70.3 Weltmeisterschaft in Zell am See. Die Besten der Besten der Welt trafen sich am vergangenen Wochenende in Zell am See um sich im Rahmen der 70.3 Weltmeisterschaft über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radeln und 21,1 Kilometer Laufen zu messen – und ich mitten drin. Nach meinem 6.ten Platz bei der Weltmeisterschaft 2013 in Las Vegas wollte ich versuchen zumindest das Ergebnis einzustellen. Meine Form stimmte, die Trainingsleistungen in allen Disziplinen waren sehr vielversprechend und ich war eigentlich perfekt vorbereitet. Schon am Rennmorgen kam bei mir irgendwie keine Rennstimmung auf. Der Köper wollte einfach nicht auf den Rennmodus umschalten, was mich zuerst nicht verunsicherte, da ich dachte, dass sich spätestens beim Starschuss der Rennmodus automatisch einschalten wird. Mehr als eine Stunde, nach dem die Profiathleten ins Rennen geschickt wurden, ging es für mich um 11.54 los. Schon nach einigen Metern merkte ich, dass ich mich einfach nicht gescheit belasten bzw. quälen kann. Ich schwamm die 1,9 Kilometer herunter und stieg schon sehr weit hinten aus dem Wasser. Zu diesem Zeitpunkt war mir das noch recht egal, da ich dachte, dass ich wie gewohnt beim Radeln weit nach vorne stürmen werde. Nach nur wenigen Kilometern merkte ich allerdings, dass meine Beine einfach nicht wollten. Ich bekam keinen Druck auf das Pedal. Irgendwann nach ca. 45 Kilometern hab ich mich damit abgefunden, dass das leider nicht mein Tag ist und radelte den Rest der Strecke mehr oder weniger locker herunter. Als ich bei Kilometer 60 durch Zell am See radelte war die Versuchung sehr groß, dass ich einfach links abbiege und ins Hotel fahre. Da es aber meine Heim WM war und ich sicherlich nicht mehr so schnell die Chance bekommen werde, zuhause bei einer WM zu starten, habe ich meinen inneren Schweinehund überlisten können und bin einfach weitergeradelt. Das Finishen war ab diesem Zeitpunkt nur noch Ehrensache und ich machte mir den restlichen Verlauf des Rennen keinen Stress mehr. Den abschließenden Halbmarathon bin ich dann mehr gegangen, weil ich einfach nicht laufen konnte. Nach 5:44:12 habe ich aber mit einem Lächeln im Gesicht die Finishline überquert und mir meine 5te Weltmeisterschafts-Finishermedaille abgeholt. Mit diesem Rennen habe ich wieder einmal gelernt, dass das Leben kein Kindergeburtstag ist und irgendwann auch das „Wollen“ ausgeht. Um so erfreulicher ist, dass Gerhard, der am Samstag beim normalen 70.3 Zell am See am Start war, ein super Rennen hatte und dieses Mal wieder die Nase im internen Familien Duell vorne hatte. Er verfehlte seine persönliche Bestzeit, trotz der schweren Radstrecke, nur knapp und freut sich jetzt schon auf das Rennen in Pula, bei dem er sicherlich seine 70.3 Bestzeit pulverisieren wird.

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