Freitag, 26. Februar 2010

Biomechanik die Erste


Ziel dieser Woche war es, endlich mit Hilfe vom Radflüsterer Raimund Pucher eine gute, passende Zeitfahrposition zu finden- in der ich mich einerseits wohlfühle und wieder meine Kraft auf die Straße bringen kann. In den letzten zwei Jahren habe ich enorme Probleme mit der Kraftübertragung auf dem Zeitfahrrad gehabt- da der Rahmen einfach nicht zu mir gepasst hat – bzw. der Rahmen ganz einfach viel zu groß war. Im Jahr 2008 brachte ich auf dem Zeitfahrrad nicht viel zusammen und ich konnte es mir nicht erklären warum ich trotz offensichtlicher Leistungssteigerung auf dem Rad nicht schneller wurde. Letztes Jahr schickte mich schließendlich mein Coach Rene zu Raimund Pucher – dem Biomechniker in Sachen Zeitfahrposition in Österreich schlecht hin. Schnell stellte er fest, dass die Rahmengröße nicht optimal für mich ist – trotzdem versuchte er meine Sitzposition durch einige Veränderungen zu optimieren. Mit Erfolg – meine Radleistungen konnten sich schon mehr sehen lassen – aber ich habe natürlich gemerkt, dass da noch viel mehr drinnen ist. Speziell konnte ich mich noch an die Sitzposition auf dem Quintana Roo -mit dem ich auch auf Hawaii war, erinnern und wusste dass ich da einfach meine vorhandenen Kräfte gut auf die Straße brachte. Leider hatte der Rahmen einen Materialdefekt und dich bekam anstatt eines Quintana Roo Rahmens der Größe S einen M- Kuota Rahmen. Ich hab damals zwar nachgefragt ob es sicher ein M-Rahmen sein muss –und mir wurde mittgeteilt dass bei meiner Größe von 1,76m es unbedingt ein M-Rahmen sein muss. Großer Irrtum – denn eines hab ich von Raimund Pucher gelernt –die Rahmengröße hat nicht unbedingt etwas mit der Körpergröße zu tun. Man muss sich immer die Proportionen anschauen – aber noch wichtiger ist es, sich anzusehen wie jemand auf dem Rad sitzt. Ich für meinen Teil sitze immer sehr weit hinten im Sattel und hab einen nicht unbedingt einen langen Oberkörper. Also ist es bei mir wichtig dass der Rahmen ein eher kurzes Oberrohr hat. Genauer gesagt haben wir festgestellt, dass ich einen Rahmen mit einer Oberrohlänge von ca. 50cm brauche. Nach vielen messen an mir und einstellen auf der „Italienerin“ konnte Raimund Pucher dann schließlich ins Radgeschäft fahren und den von mir gewünschten Rahmen ausmessen. Ich war sehr erleichtert als er mir mitgeteilt hat, dass der Rahmen in der Größe von XS für mich von der Geometrie her passt. Ja, ein XS Rahmen bei einer Körpergröße von 1,76m – weil eben die Körper Größe nicht immer für die Rahmengröße ausschlagegebend ist –sondern wie und wo wird die Kraft vom Sportler auf das Rad und in weiterer Folge auf die Strasse übertragen – und da ist jeder Sportler individuell.
Morgen fahre ich nun das Material testen – damit ich in der kommenden Saison auch absolut keine Ausreden mehr haben kann. Material testen bevor es dann bestellt wird ist ein genau so wichtiger Punkt wie die Geometrie. Es nutzt mir ja auch nichts wenn ich jetzt zwar die optimale Rahmengröße gefunden habe – das Rad bestelle und dann draufkomme, dass mir das Material nicht zusagt. Ich bin aber sehr zuversichtlich dass ich mich morgen auf die mir noch unbekannte Radmarke raufsetzt und das Material meinen Ansprüchen entspricht. Devise ist natürlich – aushalten muss das Rad schon was –weil streicheln tu ich meine Hasen zuhause.

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