Donnerstag, 4. Oktober 2012

Das war meine Hochsaison


Nach meinem Staatsmeistertitel über die die Ironmandistanz 2010 hab ich geglaubt meinen sportlichen Zenit erreicht zu haben. Damals trat eine Person in mein Leben, die mir nüchtern und trocken gesagt hat dass da noch viel mehr geht – ich lachte und sagte nur probieren wir es halt. Seit diesem Zeitpunkt hat mich Achim Mörtl komplett unter seine Fittiche genommen und die Ergebnisse im Jahr 2011 konnten sich wirklich sehen lassen. 2011 war für mich ein sportliches Traumjahr, mit vielen Titeln und Erfolgen und ich habe eigentlich erneut gedacht dass ich meinen Zenit erreicht habe. Achim sagte mir wiederum nur trocken und emotionslos dass wir erst am Anfang stehen und da noch mehr geht. Ich brauchte einige Wochen um mich wieder neu zu motivieren  um eine weitere Saison auf höchstem Niveau zu trainieren – denn eines muss man sich immer bewusst sein, dass die ganze Angelegenheit inklusive Fulltimejob und Kind nicht wirklich ein Honiglecken ist. Nach der Arbeit heimkommen und einfach nur relaxen – das gibt es nicht – der Tag besteht aus schlafen, arbeiten, trainieren, hausfraulichen Tätigkeiten und essen – viel mehr ist da nicht drinnen.  Trotz allem habe ich meinen inneren Schweinehund überwunden und habe mich erneut entschlossen  den Ironman Klagenfurt als Saisonhöhepunk zu absolvieren – und für diesen Tag habe ich mich wieder Wochenlang konsequent, akribisch und perfekt vorbereitet. Im Frühjahr hatte ich das Glück mit Radfahrern trainieren zu dürfen die mir das erste Mal gezeigt haben was Rennradfahren heisst. Ich habe wirklich oft kämpfen müssen, einige Male sind mir die Tränen über die Wangen gerollt und ich habe einige Male an mir gezweifelt und mir gedacht für wen oder was tue ich mir das an – ich bin Hobbysportlerin, habe einen Beruf und es gibt ja wirklich schönere Dinge als 150 Kilometer nach einer harten Arbeits- und Trainingswoche – eh schon voll angepeckt - am Sonntag mit einem 30er Schnitt auf 2300hm (Klagenfurt – Gegendtal -Bad Kleinkirchheim – Hochrindl-Klagenfurt)  zu treten.
Wer die Runde kennt weiß das die Runde kein Honiglecken ist. Das Lauftraining war noch eine spur härter als die vorhergegangenen Saisonen und verlangte mir so einiges ab – oft habe ich hinhalten und kämpfen müssen – einmal bin ich gelaufen wie ein Gazelle dann wieder wie eine Elefantenkuh – doch ich wurde immer schneller. Schon in den ersten Vorbereitungswettkämpfen konnte ich für meine Verhältnisse grandiose Leistungssteigerungen vorweisen. Die 4 Minuten Schallmauer bei Laufwettkämpfen habe ich erfolgreich einige Male geknackt – was vor nur kurzer Zeit für mich noch absolut unvorstellbar war – so schnell laufen zu können. 
Schon bei meinem ersten Triathlon in Cannes, der leider aufgrund eines Sturmes als Duathlon ausgetragen wurde konnte ich mich auf Anhieb unter den Top Five All Over platzieren und meine Altersklasse überlegen gewinnen. 
Weiter ging es mit dem 51.5 Klagenfurt der international sensationell besetz war und hier konnte ich als schnellste Kärnterin und erneut schnellste Amateurin  weit über mich hinaus gehen und den für mich sensationellen 10 Platz ALLOVER erreichen. Den Altersklassensieg, Kärnternmeistertitel sowie den Akademischen Meistertiel konnte ich mir in diesen Rennen ebenfalls holen. 
Weiter ging es mit dem Ironman Klagenfurt. Dieser Ironman war der härteste meines Lebens – ich habe gekämpft und war so hart wie noch nie zuvor zu mir und hab diesen Ironman als gesamt 6te gefinisht –was für mich einfach nur eine Sensation war. Ich habe die Altersklasse  und den Kärntermeistertitel gewonnen und auch die Hawaiiquali geschafft.
Nach diesem Rennen hab ich gesagt – „Danke das war es“ –  und hab auch den Hawaiislot nicht angenommen – doch schon nach einigen Tagen wollte ich noch mehr. Es folgte die Halfironmaneuopameisterschaft in Wiesbaden – ein wirklich anspruchsvolles Rennen und mir ist es wirklich gelungen den Europameistertitel in meiner Klasse nach Kärnten zu holen.
Was will man mehr? Nur zwei Wochen später bin ich beim Halfironman in Zell am See am Start gestanden und habe bitter zu Kenntnis nehmen müssen dass mein Körper doch kein Maschine ist und bin nur aufgrund einer überlegenen Radperformance mit ach und Krach  nach dem Laufen ins Ziel gekommen und hab mit nur 58 Sekunden  Vorsprung meine Altersklasse gewonnen und somit bereits mein Ziel für 2013 definiert.
2013 werde ich das erste Mal seit 2005 keinen Ironman absolvieren und mich voll und ganz auf die Halfironmanweltmeisterschaft in  Las Vegas konzentrieren. Ich hoffe das es mir wiederum gelingen wird meinen inneren Schweinehund zu überwinden und ich mich wieder so perfekt auf 2013 vorbereiten kann wie in meinem sportlichen Traumjahr 2012, was mit den Menschen die hinter mir stehen und die mich in allen Lebenslagen unterstützten sicher wieder machbar sein wird. Meine Rennstatistik 2012 ist eine Bilderbuchstatistik. Ich hatte heuer keinen einzigen Ausfall bei einem Rennen und bin bei jedem Rennen am Podest gestanden. In 8 Rennen war ich 6 Mal ganz oben am Treppchen (Tristar Cannes, Eberndorfer Volkslauf, 51.5 Klagenfurt, Ironman Klagenfurt, 70.3 Europameisterschaft, 70.3 Zell am See) und zwei Mal zweite (Sie&Er Lauf, Gösselsdorfersee Triathlon) – besser geht es fast nicht mehr.

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